Donnerstag, 08.05.2025

Mit Kind und Kegel: Bedeutung und Herkunft der beliebten Redewendung

Empfohlen

redaktion
redaktionhttps://hildesheimer-tageblatt.de
Hildesheim im Fokus – stets gut informiert

Der Ausdruck ‚Mit Kind und Kegel‘ ist ein etabliertes Sprichwort im deutschen Sprachraum, das die gesamte Familie einschließlich aller Angehörigen und Haustiere umfasst. Es bedeutet, alles, was zu einem gehört, mitzunehmen – sei es das eigene Kind, die Angehörigen oder auch das Gepäck, das man im Alltag dabei hat. Der Ursprung dieser Redewendung liegt im Mittelalter, als die soziale Struktur und das Familienleben von zentraler Bedeutung waren, und sie wird oft in literarischen Kontexten verwendet. Im 15. Jahrhundert standen Eltern vor besonderen Herausforderungen, nicht zuletzt wegen der Aufzucht von Kindern, einschließlich unehelicher Kinder. Das Sprichwort reflektiert die Idee, das Leben im Einklang mit allen Familienmitgliedern zu gestalten, und hebt die Wichtigkeit von Gemeinschaft und Zusammenhalt hervor. ‚Mit Kind und Kegel‘ beschreibt somit nicht nur eine alltägliche Situation, sondern auch eine tief emotionale Verbindung zu den Menschen und Tieren, die unser Leben bereichern.

Herkunft der Redewendung im Mittelalter

Die Herkunft der Redewendung „mit Kind und Kegel“ lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen und spiegelt die sozialen Verhältnisse jener Zeit wider. Ursprünglich bezeichnete der Begriff „Kegel“ nicht nur das eheliche Kind, sondern umfasste auch uneheliche Kinder und die gesamte Familie. Die Begriffe standen in Verbindung mit der alltäglichen Verantwortung, die Eltern für ihre Nachkommen trugen. In der Familienstruktur des Mittelalters galt es als selbstverständlich, die gesamte Familie, gleich ob legitime oder illegitime Nachkommen, in alle Unternehmungen einzubeziehen. Das Wort „Kegel“ selbst wird häufig in Zusammenhang mit einer Spielfigur gesehen, was verdeutlicht, wie Kinder als Teil des Lebensspiels betrachtet wurden, das jeder Erwachsene zu meistern hatte. Die ursprüngliche Bedeutung der Redewendung veranschaulicht, wie intensiv das Leben mit all seinen Facetten – inklusive der Herausforderungen und Freuden der Familie – erlebt wurde. Somit wird deutlich, dass „mit Kind und Kegel“ nicht nur eine bloße Ausdrucksweise ist, sondern die tief verwurzelte Bedeutung der Familie und ihrer vielfältigen Formen im Mittelalter widerspiegelt.

Die Rolle von Kindern und Haustieren

Ein zentraler Aspekt der Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ spiegelt die Bedeutung von Familienmitgliedern und Haustieren wider. Wurden in frühmittelalterlichen Gesellschaften Kegel oft als eine Art von Familie betrachtet – dazu zählten sowohl eheliche als auch uneheliche Kinder – zeigt dies den Stellenwert, den Angehörige im Leben des Einzelnen hatten. Bei der Vorbereitung auf den Urlaub beispielsweise wird oft der Begriff ‚Gepäck‘ in Verbindung mit Kindern und Haustieren erwähnt. Eltern tragen eine besondere elterliche Verantwortung, nicht nur für die sichere und angenehme Reise ihrer Kinder, sondern auch, um das Wohlfühlen ihrer Haustiere zu gewährleisten. Ausdrucksweise wie ‚Kind und Kegel‘ verdeutlicht, wie fest diese Bindungen in der Gesellschaft verankert sind. Haustiere werden als liebevolle Begleiter betrachtet, deren Anwesenheit das Familienleben bereichert und den Alltag einfacher macht. Um sowohl Kindern als auch Haustieren gerecht zu werden, ist es wichtig, den Umgang mit ihnen in allen Lebensbereichen zu reflektieren – sei es im Urlaub oder im Alltag. Wortherkünfte aus althochdeutschen Begriffen wie ‚Kebsehe‘ zeigen, wie stark die Verbindung zwischen Mensch und Tier auch sprachlich verwurzelt ist.

Heutige Verwendung und Bedeutung

Die Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ hat sich im Laufe der Zeit zur beliebten Bezeichnung für eine Reise oder einen Ausflug mit der gesamten Familie entwickelt. Hierbei sind sowohl eheliche als auch uneheliche Kinder gemeint, und auch Haustiere werden häufig in diese Gruppenfone mit einbezogen. Diese Formulierung spiegelt das Bedürfnis wider, als Familie zusammen zu sein und gemeinsam Abenteuer zu erleben. Ob beim Urlaub am Meer oder einem Ausflug in die Berge – der Begriff verdeutlicht, dass die gesamte Familie samt ihrer Angehörigen dabei ist, oft als ein Päckchen, das man mitnimmt. Literarisch findet sich die Redewendung in verschiedenen Kontexten wieder, die ihre Bedeutung und Verwendung unterstreichen. Die Wurzeln der Phrase lassen sich bis ins althochdeutsche zurückverfolgen, wo ähnliche Ausdrucksweisen verwendet wurden. Auch im mithochdeutschen Sprachraum war das Bündeln von Angehörigen unter einem Begriff weit verbreitet. Somit ist ‚mit Kind und Kegel‘ nicht nur ein Sprichwort, sondern auch ein Ausdruck der familiären Verbundenheit, der die gemeinsame Zeit betont.

Weiterlesen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Aktuelles